Wie helfen Detox Kuren dem Körper?

Diese Frage stellen sich viele ernäh­rungs­be­wusste Menschen in den letzten Jahren. Schließlich liegen Detox Kuren im Trend. Doch die Frage ist, wie hilfreich sind die Entgif­tungs­kuren? Welche Beson­der­heiten treten auf? Gibt es einen Jojo-Effekt? Wie gesund ist es, auf feste Nahrung zu verzichten? Diese Fragen und für wen sich wann eine Detox Kur lohnt, beant­wortet dieser Beitrag.

Die Gifte in unserem Körper besiegen

Das gilt als Hauptziel der Entgif­tungs­kuren. Im Klartext bedeutet das, dass die Substanzen in Nahrungs­mitteln, denen wir uns täglich aussetzen und die unsere Gesundheit beein­flussen können aus dem Körper zu verbannen. Gute Beispiele für solche „Gifte“ sind Zusatz­stoffe in Lebens­mitteln, künst­liche Konser­vie­rungs­stoffe oder auch Spuren von Pflan­zen­schutz­mitteln (Pestizide), Unkraut­ver­nichtern (Herbizide) und spezi­ellen Blockierern von Pilz- bzw. Sporen­bildung in Obst und Gemüse (Fungizide). Darüber hinaus gelten viele Inhalts­stoffe außerhalb der Nahrung als Gifte. Hierzu zählen zum Beispiel Zahnfül­lungen (Schwer­me­talle), Impfstoffe sowie verschiedene Chemi­kalien, beispiels­weise in Kosmetika, Reini­gungs­mitteln und Medika­menten. Der mensch­liche Körper reagiert auf diese Stoffe, in dem er sie den Entgif­tungs­or­ganen zuführt. Die Nieren und die Leber koordi­nieren de Verar­beitung innerhalb des Körpers und den Ausschei­dungs­prozess der Giftstoffe.

Der mensch­liche Entgif­tungs­prozess

Beim Transport von Blut durch den Körper werden nicht nur wichtige Nährstoffe trans­por­tiert. Auch die Giftstoffe werden über das Blut in die entspre­chenden Organe zur Weiter­ver­ar­beitung geleitet. Giftstoffe werden in den Leber­zellen zu Enzymen gebunden und zurück in die Blutbahn trans­por­tiert, wo sie in die Nieren weiter­ge­leitet werden. Dort angekommen werden die zu Enzymen gebun­denen Stoffe heraus­ge­filtert und durch den Urin ausge­schieden werden. So funktio­niert der normale Entgif­tungs­prozess des Körpers. Gelegentlich stellen sich bei diesem Vorgang aber Schwie­rig­keiten ein, beispiels­weise wenn wasser­un­lös­liche Schad­stoffe in der Leber nicht richtig umgewandelt werden können. Für diesen Fall halt die Leber aber ebenfalls eine Lösung parat. Die unlös­lichen Stoffe werden mit einer gelblichen Flüssigkeit (Galle) einge­dickt und in der Gallen­blase zwischen­ge­lagert. Bei der nächsten Mahlzeit werden die einge­dickten Schad­stoffe in den Darm trans­por­tiert, wo sie gemeinsam mit dem Essen aufge­spalten und anschließend aus dem Körper ausge­schieden werden.

Warum Entgif­tungs­kuren, wenn der Körper eine eigene „Entgif­tungs­anlage“ besitzt?

Die Antwort ist simpel: Überlastung. Durch die Tatsache, dass in der heutigen Zeit in nahezu allen Nahrungs­mitteln und Gebrauchs­mitteln schäd­liche Zusatz­stoffe enthalten sind, wird das Entgif­tungs­system des Körpers auf Dauer durch die Überlastung geschwächt. Aus diesem Grund ist es empfeh­lenswert, spezielle Entgif­tungs­kuren zu machen, um Leber und Niere ein wenig zu entlasten. Der Körper reagiert bei einer bestehenden Überlastung übrigens mit verschie­denen Symptomen: Gewichts­zu­nahme, Hautpro­bleme, Darmpro­bleme, Kopfschmerzen und Muskel­krämpfe.

Wie Detox Kuren Leber und Niere entlasten

Bei Detox Kuren verzichten wir auf feste Nahrungs­mittel und ernähren uns ausschließlich mit Flüssig­keiten. Das hat den Effekt, dass Leber und Niere wesentlich weniger Energie aufwenden müssen, um die Lebens­mittel in ihre Bestand­teile zu spalten. Das bedeutet, dass Leber, Niere und Darm sich voll und ganz auf das Verar­beiten und Ausscheiden vorhan­dener Giftstoffe fokus­sieren können. Neben rein flüssiger Nahrung gehen Entgif­tungs­kuren meist mit dem hohen Konsum von Tee einher. Das liegt daran, dass viele Tees entwäs­sernd auf den Körper wirken, wodurch Schad­stoffe schneller ausge­spült werden. Obstsaft wirkt unter­stützend, da einige Obstsorten eine große Menge Antioxi­dantien beinhalten. Diese helfen dabei, Schad­stoffe, die über die Umwelt aufge­nommen werden besser unschädlich zu machen. Natürlich wird durch die Entlastung des Darms auch dessen Gesundheit und Rhythmus verbessert. Giftstoffe können sich im Darm ablagern, was eine starke Reizung der Darmflora nach sich zieht. Die Folge ist, dass sich Risse in der Darmwand bilden, an denen sich Keime ansiedeln und sich verschiedene Symptome (zum Beispiel Durchfall) entwi­ckeln können. Die Aufnahme von ausschließlich flüssiger Nahrung gibt dem Darm Zeit, sich zu erholen und gesünder zu werden.

Wie wirksam sind Entgif­tungs­kuren durch Flüssig­nahrung?

Es ist wichtig, auf die Art der Kur zu achten. Im Handel werden viele Produkte angeboten, die statt Hilfe eher leere Taschen zur Folge haben. So können mehrtägige Detox Kuren mit speziell dafür entwi­ckelten Säften schnell in den dreistel­ligen Eurobe­reich gehen. Auch sogenannte Detox Pflaster, die bis dreißig Euro kosten sind wahrlich überteuert. Der Grund, dass diese Produkte nicht viel bewirken ist nicht, weil sie schlecht sind, sondern weil sie sich meistens nur auf einen Teil des Entgif­tungs­zy­kluses konzen­trieren. Des Weiteren ist der Stellenwert der Stoffe, die dem Körper entzogen werden sollen höher als der von Stoffen, die dem Körper zugeführt werden sollen. Ein ganzheit­liches System, wie es zum richtigen Entschlacken benötigt wird, ist daher nicht gegeben. Das bedeutet: Natür­liche Entgiftung bekommt man nicht durch speziell dafür angefer­tigte Produkte.

Eine natür­liche Detox Kur ist im Wesent­lichen von drei Faktoren geprägt:

1. Hochwertige Lebens­mittel in guter Qualität

Regionale sowie Biopro­dukte sind hier ganz klar ratsam. Ebenso der verzicht auf verar­beitete Lebens­mittel ist ein wichtiger Punkt. Das bedeutet zwar, dass man für den Lebens­un­terhalt ein wenig mehr Geld bezahlen muss, dafür aber möglichst frei von schäd­lichen Zusatz­stoffen leben kann. Das gilt natürlich nicht nur während der Detox Kur. Auch danach ist es sinnvoll, auf ungespritzte und unver­ar­beitete Lebens­mittel zurück­zu­greifen, damit die Entgiftung lange im Körper wirken kann.

2. Rauchen und Alkohol sollten mit Vorsicht genossen werden

Alkohol ist an sich nicht verboten, sollte aber in Maßen konsu­miert werden. Er wird von der Leber ebenfalls als Giftstoff erkannt. Schlimmer sind aller­dings Tabak und Zigaret­ten­rauch. Beide gehören zu den schäd­lichsten Giften für unseren Körper und sind in der Umwelt nahezu unaus­weichlich. Der direkte Konsum von Zigaretten kann aller­dings komplett unter­bunden werden, um die Belastung auf ein Minimum herab­zu­setzen.

3. Aktive Bewegung und viel Sport

Sport und Bewegung regen den Stoff­wechsel an. Das überträgt sich natürlich auch auf die entgif­tende Funktion von Leber und Niere. Bedeutet: viel Bewegen während und nach der Detox Kur. Das tut nicht nur dem Entgfi­tungs­system des Körpers gut, sondern bestärkt auch das gute Wohlbe­finden und hält den Körper fit.

Lohnen sich Detox Kuren?

Wenn es um die Verwendung teurer Produkte geht, die entgiftend wirken sollen, heißt die Antwort nein. Wird aber statt­dessen auf die Natür­lichkeit einer Saftkur geachtet, kann diese durchaus zum gewünschten Erfolg führen. Eine Entgif­tungskur mit anschlie­ßender Ernäh­rungs­um­stellung und viel Sport hilft Leber und Niere und führt ganz nebenbei auch zum oftmals erwünschten Gewichts­verlust. Schwangere, Stillende, Kinder, Senioren oder Personen mit bestimmten Krank­heiten sollten überdies von einer Saftkur absehen. Eins steht auch fest: Eine Absprache mit einem Arzt sollte vor Beginn der Kur auf jeden Fall getroffen werden.